Theoretischer Hintergrund

Was bedeutet „systemisch“?

Jeder Mensch ist eingebunden in (mindestens) ein System, er ist sozusagen ein Teil des Systems, des Ganzen. Es gibt viele Systeme, zu denen wir gehören, z.B. die Familie, Partnerschaft, der Freundeskreis, das Arbeitskollegium, Vereine, etc. Die Liste ließe sich endlos fortführen. Mit „System“ ist im Grunde ein Beziehungsgeflecht zwischen Menschen gemeint. Wir leben alle in Beziehungen zueinander, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen.

In Beziehungen kann es manchmal zu Problemen, Schwierigkeiten und Konflikten kommen. Auch innere Konflikte kommen im Leben eines jeden Menschen mal vor und sind normal.

Der systemische Ansatz geht davon aus, dass Probleme nicht die des Einzelnen sind, sondern im Kontext des Systems stehen und gesehen werden sollten. Probleme und Krisen können Hinweise dafür sein, dass das System möglicherweise aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das „Problem“ wird im systemischen Ansatz nicht als etwas gesehen, was jemand „hat“, sondern was in der Interaktion zwischen Menschen entstanden ist.

Die Dynamik in einem System vergleiche ich gerne mit dem Bild eines Mobiles: bei einem Mobile sind mehrere Teile durch Fäden miteinander verbunden. Sie reagieren aufeinander. Wenn man an einem Teil zieht, geraten auch die anderen Teile in Bewegung, das heißt sie reagieren in irgendeiner Art und Weise auf die Veränderung. Das ganze Mobile gerät in Aufruhr und aus dem Gleichgewicht. Es ist für eine Zeit lang in Bewegung und in dem Moment recht instabil. Nach einiger Zeit ordnet sich das Mobile wieder, es wird ruhiger und findet wieder Stabilität.

So ähnlich ist es auch, wenn ein Mitglied des Systems etwas an seinem Verhalten verändert. Die Person „bewegt“ sich, und dadurch, dass sie mit den anderen Personen verbunden ist, reagieren die anderen darauf und „bewegen“ sich auch. Die dadurch verursachte Bewegung kann festgefahrene Verhaltens- und Beziehungsmuster auflockern und eine Chance eröffnen neue bzw. andere Muster zu finden.

Systemische Beratung und Therapie kann oft hilfreich sein, um festgefahrene Beziehungs- und Verhaltensmuster zu erkennen, „Bewegung“ ins System zu bringen und Impulse bei der Suche nach neuen Lösungen zu geben. Ich bin der Ansicht, dass jeder Mensch die Lösung für seine Probleme und Themen schon (unbewusst) in sich trägt. Meine Aufgabe als Psychologin sehe ich darin, meine Klienten in ihrem Lösungsprozess zu unterstützen und zu begleiten.

Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das seit 2008 vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als nachgewiesen wirksames Psychotherapieverfahren anerkannt ist.